Wir sind heutzutage täglich einer Vielzahl von Geräuschen ausgesetzt, von den subtilen Hintergrundgeräuschen unserer Geräte bis hin zu den ohrenbetäubenden Klängen des Stadtverkehrs. Was viele jedoch nicht wissen, ist, dass bereits bei relativ niedrigen Dezibelwerten (dB) dauerhafte Hörschäden auftreten können. Dieser Artikel bietet eine detaillierte Übersicht darüber, bei welchen Lautstärken Hörschäden entstehen können, wie sie sich manifestieren, ab wieviel dB Gehörschutz benötigt wird und wie man Hörschäden mit Gehörschutz verhindern kann.

 

Was sind Dezibel und wie werden sie gemessen?

Dezibel ist die Maßeinheit, die verwendet wird, um die Intensität eines Schalls zu messen. Die Dezibelskala ist logarithmisch, das bedeutet, dass jede Erhöhung um 10 dB eine Verzehnfachung der Schallenergie und eine Verdopplung der wahrgenommenen Lautstärke darstellt. Flüstern liegt beispielsweise bei etwa 30 dB, normale Gespräche bei etwa 60 dB und der Lärm einer Hauptverkehrsstraße kann 80 dB erreichen.

 

Gefährliche Dezibelwerte: Wann beginnt das Risiko?

Hörschäden können bereits bei einer Exposition von über 85 dB auftreten, besonders wenn diese Exposition über längere Zeiträume erfolgt. Zum Beispiel können regelmäßige Arbeitsumgebungen mit Geräuschen von 85 dB oder mehr, wie in Bau-, Fertigungs- oder Industrieanlagen, ohne angemessenen Gehörschutz dauerhafte Hörschäden verursachen.

  • 85 dB: Langfristige Exposition (8 Stunden oder mehr) kann zu Schäden führen.
  • 90–95 dB: Schäden können bei einer täglichen Exposition von 1–2 Stunden auftreten.
  • 100 dB: Schon eine 15-minütige Exposition pro Tag kann das Gehör schädigen.
  • 110 dB und darüber: Kurze Expositionen von weniger als 2 Minuten können bereits gefährlich sein.

Wollen Sie mehr dazu wissen? Hier geht es zu Beispielen für Dezibelwerte von Schallereignissen

 

Obergrenzen für den Lärmpegel in der Arbeitswelt

In der Arbeitswelt gibt es gesetzliche Vorgaben für den zulässigen Lärmpegel, um die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer zu gewährleisten. In Deutschland ist die Obergrenze für den Lärmpegel am Arbeitsplatz auf 85 Dezibel begrenzt, was einem maximalen Belastungswert von acht Stunden entspricht. Allerdings gibt es Ausnahmen für bestimmte Berufsgruppen, wie zum Beispiel beim Flughafenpersonal oder in der Musikbranche. Insgesamt ist die Lärmbelastung in verschiedenen Arbeitsbereichen sehr unterschiedlich. In Fabriken und Werkstätten, aber auch in der Unterhaltungsbranche, kann der Lärmpegel oft weit über 85 Dezibel liegen. Auch Straßen- und Schienenverkehr oder Baustellen können eine erhebliche Lärmbelastung darstellen. Regelmäßige Lärmbelastung kann zu Schwerhörigkeit und anderen gesundheitlichen Problemen führen. Studien haben gezeigt, dass dauerhaft mehr als 80 Dezibel zu Gehörschäden führen und dass jeder Anstieg um drei Dezibel das Schädigungspotential verdoppelt. Es ist daher wichtig, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich über die Risiken des Lärms am Arbeitsplatz bewusst sind und Maßnahmen ergreifen, um die Lärmbelastung zu reduzieren. Dazu zählen zum Beispiel Gehörschutz, regelmäßige Lärmmessungen und -analysen sowie die Nutzung von leiseren Maschinen und Geräten.

 

Arten von Hörschäden

Hörschäden durch Lärmexposition können sich auf verschiedene Weisen manifestieren:

  • Temporärer Hörverlust: Unmittelbar nach der Exposition gegenüber lautem Lärm können Menschen eine vorübergehende Hörschwächung oder ein Klingeln in den Ohren (Tinnitus) erleben. Dies kann einige Stunden bis Tage anhalten, bevor sich das Gehör normalisiert.
  • Permanente Hörschäden: Bei wiederholter oder extrem lauter Exposition kann der Schaden an den Haarzellen im Innenohr irreparabel sein, was zu dauerhaftem Hörverlust führt.
  • Akustisches Trauma: Ein einmaliges, extrem lautes Ereignis, wie eine Explosion, kann sofortige, dauerhafte Hörschäden verursachen.

 

Prävention und Schutzmaßnahmen

Die gute Nachricht ist, dass Hörschäden durch Lärm oft vermeidbar sind. Durch das Ergreifen geeigneter Schutzmaßnahmen können Sie Ihr Gehör schützen:

  1. Verwendung von Gehörschutz: Ohrstöpsel und Gehörschutzkapseln können die Lautstärke signifikant reduzieren und das Risiko von Hörschäden minimieren. Mit solchem Gehörschutz können Sie sich am besten vor Lärm schützen.
  2. Begrenzung der Expositionszeit: Beschränken Sie die Dauer Ihrer Lärmexposition, besonders bei Lärmpegeln über 85 dB.
  3. Lautstärke regulieren: Vermeiden Sie es, Kopfhörer über längere Zeiträume bei hoher Lautstärke zu verwenden. Moderne Geräte bieten oft Einstellungen zur Begrenzung der maximalen Lautstärke.
  4. Regelmäßige Hörtests: Regelmäßige Überprüfungen des Gehörs können frühzeitige Anzeichen von Schäden erkennen, noch bevor sie offensichtlich werden.

 

Warum ist ein frühzeitiger Schutz so wichtig?

Hörverlust entwickelt sich schleichend und oft unbemerkt, und sobald Schäden auftreten, sind sie meist irreversibel. Frühzeitiger und konsequenter Schutz ist entscheidend, um das Gehör über die Lebensspanne hinweg zu erhalten. Kinder sind besonders anfällig für Hörschäden, da sie möglicherweise nicht in der Lage sind, gefährlich hohe Lautstärken zu erkennen. Daher ist es wichtig, auch bei Kindern auf angemessenen Gehörschutz zu achten.

Fazit

Der Schutz Ihres Gehörs ist ein wesentlicher Aspekt der persönlichen Gesundheitsfürsorge. Durch das Verständnis der Risiken, die mit verschiedenen Dezibelwerten verbunden sind, und die Implementierung von Schutzstrategien können Sie das Risiko von Hörschäden minimieren. Egal ob in der Freizeit, bei der Arbeit oder zu Hause, ein bewusster Umgang mit Lärmbelastungen und die Nutzung von Gehörschutzmitteln kann dazu beitragen, Ihr Gehör und das Ihrer Familie zu schützen.

 

AngebotBestseller Nr. 1
3M Gehörschutzstöpsel 1100 mit weichem Schaumstoff für einen hohen Gehörschutz vor hohen Geräuschpegeln im Bereich von 94-105 dB (SNR: 37 dB), 30 Paar, Orange
  • Langlebiger & bequemer Gehörschutz: Die 3M Ohrstöpsel bieten effektive & komfortable Schalldämmung bei Elektrowerkzeugarbeiten am Arbeitsplatz - für einen Lärmpegel von bis zu 105 dB